10 | 01 | 2023
Ein Baustellenbesuch im Gemeindehaus Oekolampad
Unterwegs mit der Anderegg Partner AG
Alina Rudolph, Patrick Olender und Maria Dietrich der Anderegg Partner AG begleiten und überwachen als Bauleiter*innen die Sanierungs- und Umbauarbeiten am Gemeindehaus Oekolampad mit Leidenschaft und viel Erfahrung. Die drei Mitarbeitenden der Anderegg Partner AG sind täglich mehrere Stunden vor Ort und kennen jeden Winkel der Baustelle. Nachdem ein Grossteil der Abriss- und Entkernungsarbeiten abgeschlossen ist, freuen sie sich mit allen Beteiligten auf den anstehenden Ausbau.
Tücken und Unvorhergesehenes
Umbau- und Sanierungsprojekte stecken voller Überraschungen, die trotz minutiöser Planung nicht immer vorhersehbar sind. «Gerade bei Umbauprojekten solch alter Gebäude tauchen immer wieder Überraschungen auf, die erst während der Realisation sichtbar werden» erläutert Patrick Olender vor einer schadhaften Wand im Untergeschoss. «Hier hat man Nischen in den 1930er-Jahren nicht ordnungsgemäss ausgemauert. Das mangelhafte Mauerwerk müssen wir entfernen und neu aufmauern lassen, damit es später nicht zu Rissen kommt», erklärt der erfahrene Bauleiter.
Bauen ist ein Teamsport
Solche Überraschungen stellen sowohl die Planer*innen als auch die Bauleitung vor Herausforderungen, wie Bauleiter Patrick Olender erläutert: «Wir müssen immer wieder ad hoc auf veränderte Situationen reagieren. Das macht unseren Job jedoch auch spannend. Ein gutes Zusammenspiel aller am Bau beteiligten Akteure ist essentiell.» Die Expertise und die Erfahrung der Baufirmen fliessen in die Entscheide mit ein, die sorgsam abgewogen werden. Es ist eine gemeinsame Suche nach Lösungen, bei der man sich auf das Gegenüber verlassen können muss. «Bauen ist ein Teamsport.» Darin sind sich Alina Rudolph, Patrick Olender und Maria Dietrich von der Anderegg Partner AG einig.
Immer wieder stossen die Bauleiter*innen auch auf skurrile Fundstücke. So wurde etwa in einem Kriechkeller eine alte Zeitung aus den 1960er-Jahren gefunden. Während solche Überraschungen den Alltag auflockern, führen andere wiederum zu komplexeren Situationen. Wenn die Bestandspläne der Realität nicht entsprechen, kann es auch mal zu grösseren Anpassungen in der Planung kommen. «Solche Probleme müssen wir oft unter Zeitdruck gemeinsam mit den Architekt*innen und Fachingenieur*innen lösen.» meint Maria Dietrich, die das Sanierungsprojekt seit dem Vorprojekt 2020 aufmerksam begleitet. «Es kommt aber selten vor, dass mir Überraschungen schlaflose Nächte bereiten», so Dietrich. Mit ihrer langjährigen Erfahrung im Bauwesen versucht sie alles mit der notwendigen Ruhe anzugehen und nach Lösungen zu suchen, die für alle stimmen.
Präsenz ist Pflicht
Bei einem grossangelegten Transformationsprojekt wie jenem des Gemeindehauses Oekolampad sind viele unterschiedliche Parteien involviert. Das Baumanagement der Anderegg Partner AG agiert als Verbindungsglied zwischen der Wibrandis Stiftung als Bauherrin, den Architekt*innen, Fachplanenden und Unternehmen. Die wichtigsten Absprachen mit den Handwerker*innen erfolgen am wöchentlichen Jour fixe auf der Baustelle. Alina Rudolph weiss, worum es bei einer erfolgreichen Bauleitung geht: «Die Präsenz auf der Baustelle ist unverzichtbar, denn es ist wichtig, dass wir die Probleme der Handwerker*innen vor Ort abholen. Wir vertrauen auf den Dialog mit den Fachpersonen und lassen deren Wissen einfliessen. So finden wir gemeinsame Lösungen bei Problemen.»
Mehrere Stunden täglich ist jemand aus dem Team der Anderegg Partner AG auf der Baustelle präsent. Alina Rudolph, Patrick Olender und Maria Dietrich dokumentieren vor Ort Prozesse, kontrollieren die Umsetzung der Arbeiten, tauschen sich mit dem Baumeister aus und nehmen die Fragen der Handwerker*innen entgegen. Auf einer Baustelle kommen viele unterschiedliche Menschen zusammen. Darum sind sich die drei einig, dass es viel gutes Verhandlungsgeschick und -taktik braucht, um eine gute Stimmung aufrecht zu halten. Als wichtigste Eigenschaften fürs Baumanagement nennen sie Kommunikationsfähigkeit, Organisationstalent, Entscheidungsfreude, Stressbelastung und eine ordentliche Portion Leidenschaft, um die Prozesse auf der Baustelle motiviert voran zu treiben.
Vorfreude auf den Ausbau
Wie lebendig das Geschehen auf der Baustelle ist und was es den Beteiligten bedeutet, gemeinsam eine neue Phase des Umbaus einzuläuten, zeigt ein Rundgang im Gemeindehaus Oekolampad. Plötzlich ertönen freudige Rufe von der Schönenbuchstrasse her, wo gerade ein Sattelschlepper mit einem Teil des Krans anfährt. «Damit wird eine neue Bauetappe eingeläutet», weiss Alina Rudolph. Die Rohbauphase ist soweit fast abgeschlossen, nun geht es an den Ausbau, und damit beispielsweise auch an den Einbau der Haustechnik im Dach mithilfe des Krans. Auch werden bald alle Liftschächte fertig betoniert und bereit sein für die Montage. Die Armierungseisen dafür stehen bereits im Fundament. Ausserdem kommen die Gipser*innen und bearbeiten die aufgespitzten rohen Wände. Mit dem Grundputz verleihen die weissen Wände der Baustelle ein neues Gesicht. Besonders freut sich Bauleiterin Alina Rudolph auf die Veränderung im grossen Saal, die der Einbau der Theaterbox für das Vorstadttheater bringen wird: «Das ist mit Abstand das technisch komplexeste Element und das architektonische Highlight in diesem Sanierungsprojekt. Zusammen mit dem Bistro und den anderen Mieter*innen im Haus wird das zukünftige Gemeindehaus Oekolampad das Quartier aufwerten.»
Maren Stotz
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